vereinsgruendungDas Verdienst, den Skilanglauf und das Skispringen nach Breitenberg gebracht zu haben, kommt Walter Oggolter zu. Er verstand es, hier unter den jungen Leuten Begeisterung und Freude für diese beiden Sportarten zu wecken. Walter Oggolter gründete in den Nachkriegsjahren die Skizunft Breitenberg, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, den Skisport sowohl alpin als auch nordisch auszuüben und an überörtlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Die Skizunft errichtete auch die ersten Sprungschanzen in Breitenberg. Ohne die von Walter Oggolter geweckte Begeisterung für den nordischen Skisport wäre nicht an die Gründung des WSV Rastbüchl zu denken gewesen, denn die Brüder Haugeneder, Rupert Bauer und Ernst Stadler, die mit anderen zusammen 1963 den WSV Rastbüchl gründeten, waren bereits in der Skizunft aktiv und hatten für diesen Verein gute Platzierungen und Meisterschaften heimgeholt.

Ein Glücksfall für den WSV Rastbüchl war es aber auch, dass mit Horst Maurer an der kleinen, abgelegenen Schule in Rastbüchl ein Lehrer wirkte, der den Sport und insbesondere den Wintersport nach Kräften förderte und seine Schüler dafür begeistern konnte. So wurde die Schule in Rastbüchl zur eigentlichen Keimzelle des Wintersportvereins und Lehrer Horst Maurer zum Motor des Vereins.
Und so dauerte es nicht mehr lange, bis der Wunsch der Rastbüchler nach einem eigenen Wintersportverein Wirklichkeit wurde.
Am 25. April 1963 trafen sich dann 23 Männer und Jugendliche im Gasthaus Pöschl in Rastbüchl, um den WSV Rastbüchl zu gründen.

 

Gründungsmitglieder

Bauer Hermann, Bauer Rupert, Eggerstorfer Josef, Fenzl Johann, Gintenreiter Matthias, Habenberger Erich, Hauer Franz, Haugeneder Franz, Haugeneder Sepp,  Kinateder Xaver, Krieg Emil, Leitner Robert, Loibl Rudolf, Maurer Horst, Pöschl Josef, Schauberger Franz, Schauberger Josef jun., Schauberger Josef sen., Stadler Ernst, Stockinger Alfred, Süß Ludwig, Süß Max, Uhrmann Alois

 

Erfolge

Der 19. Januar 1964 war ein denkwürdiger Tag für den WSV Rastbüchl, denn bei den Bayerwald – Gaujugendmeisterschaften in Grafenau starteten vier  junge Skilangläufer zum ersten Mal für den neugegründeten Verein.
Rupert Bauer holte dabei im Speziallanglauf der Jugendklasse II den ersten Bayerwald – Meistertitel nach Rastbüchl. Auf Anhieb konnten sich neben Rupert Bauer auch Alois Uhrmann, Alfred Stockinger und Emil Krieg für die Teilnahme an den bayerischen Jugendmeisterschaften qualifizieren. Rupert Bauer wurde in Bischofsheim / Rhön bayerischer Vizemeister im Speziallanglauf. Mit diesem 2. Platz begann für den siebzehnjährigen Rastbüchler eine erfolgreiche Karriere, die ihn nicht nur zum Aushängeschild des WSV Rastbüchl werden ließen, sondern ihm auch viele Meisterschaften und Siege im Skigau Bayerwald einbrachten.

 

Chronik des WSV-DJK Rastbüchl 1963-1964 als PDF

(digitalisiert und freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Tom Schonewille)

 

Aufgrund der hervorragenden sportlichen Ergebnisse hatte unser Verein die Ehre, am 27.12.1964 die Langlaufsaison des Skigau Bayerwald zu eröffnen. In Anwesenheit von Landrat Muthmann gingen 49 Läufer an den Start. Bei den Bayerwaldmeisterschaften am 7.1.1968 holte Franz Haugeneder den ersten Meistertitel im Spezialspringen nach Rastbüchl. Die Saison 1973/74 war für den WSV Rastbüchl mit einem großen Erfolg verbunden. Rupert Bauer holte den ersten deutschen Meistertitel im Biathlon. Bei der Gauversammlung 1978, wurde der WSV Rastbüchl als zweitbester Verein im Skigau Bayerwald geführt.

Bereits 1978 wurde bei der Jahreshauptversammlung der Bau einer Mattenschanze angesprochen. Um entsprechende Leistungen auf nationaler Ebene erzielen zu können, mussten unsere Springer im Sommer zum Training nach Warmensteinach (Fichtelgebirge) fahren. Am 10. Februar 1980 fand auf der Rastbüchler Schanze der erste offizielle Ländervergleich im Spezialspringen zwischen Oberösterreich und dem Bayerwald statt. 63 Springer in sechs verschiedenen Altersklassen gingen an den Start. Überlegen gewannen die Oberösterreicher, mit den österreichischen Spitzenspringern Bernhard Zauner und Robert Rathmayer. Bürgermeister Josef Ascher überreichte den Wanderpokal, die sogenannte Grenzlandtrophäe.

 

Nachdem der WSV Rastbüchl in den vergangenen Jahren zahlreiche größere Veranstaltungen mit Bravour durchgeführt hatte, wurde der Verein 1983 vom Bayerischen bzw. Deutschen Skiverband mit der Ausrichtung der nordischen Bundestalentauswahl für Schüler und der deutschen Verbandsstaffelmeisterschaft für Schüler betraut. Aus ganz Deutschland waren die besten Schülerinnen und Schüler angereist, um hier im Langlaufzentrum Jägerbild bzw. auf der Schanze in Rastbüchl um wertvolle Punkte und um die Staffeltitel zu kämpfen. Reibungslos konnte diese Großveranstaltung abgewickelt werden. Der Deutsche Skiverband lobte den WSV Rastbüchl für die vorbildliche Durchführung dieser Veranstaltung.

 

Als der Wintersportverein Rastbüchl sein 20jähriges Bestehen feierte, waren die Sportler bereits in ganz Deutschland bekannt. Der Erfolg des Vereins war der Lohn für die Mühe der Aktiven und Funktionäre. So konnten in den vergangenen zwanzig Jahren zwei deutsche Meistertitel, zahlreiche bayerische Meistertitel, viele Spitzenplazierungen bei bayerischen und deutschen Meisterschaften, sowie eine Vielzahl von Titeln bei Gaumeisterschaften erworben werden.

Ein besonderes Jahr in der Vereinsgeschichte war die Durchführung der Bay. Nordischen Skimeisterschaften mit Olympia – Qualifikation der Damen und Herren im Langlauf, sowie die Weltmeisterschafts-Qualifikation der Junioren im Langauf vom 13.-15. Januar 1984. Durch die Erfolge in der Saison 1983/84 – zwei deutsche Meistertitel, zwei bayerische Meisterschaften, je eine bayerische und deutsche Vizemeisterschaft, sowie zahlreiche Bayerwaldtitel – wurde der WSV Rastbüchl der erfolgreichste Verein im Skigau Bayerwald. Thomas Donaubauer, der seinen Dienst beim Bundesgrenzschutz in Ströbing absolvierte und der Nationalmannschaft der Kombinierer angehörte, fuhr zur Junioren – Weltmeisterschaft in die USA. Als Mannschaftsdritter und in der Einzelwertung mit einem hervorragenden 4. Platz ausgezeichnet, wurde Thomas Donaubauer 1986 in Breitenberg gebührend empfangen. Durch die intensive Nachwuchsarbeit gelang es immer wieder, daß Läufer und Springer in die deutsche Spitzenklasse vorstießen. So gelang 1988 dem 19jährigen Wolfgang Uhrmann, nach dem Gewinn von drei deutschen Meistertiteln, der Sprung in den A – Kader der deutschen Nationalmannschaft im Speziallanglauf.
Mit der damals sechsjährigen Nicole Hauer begann 1993 erstmals ein Mädchen mit dem Springertraining auf der Baptist Kitzlinger Schanze. Stefanie Krieg beteiligte sich bereits nach einem halben Jahr Training, bei Internationalen Wettbewerben auf 90 Meter Schanzen. Der WSV Rastbüchl ist somit auch für das immer populärer werdende Damenskispringen gerüstet.
Größter Höhepunkt der Vereinsgeschichte war die Saison 1999/ 2000 Michael Uhrmann gelang der Durchbruch und er wurde in die Deutsche Nationalmannschaft aufgenommen. Er wurde in dieser Saison drittbester deutscher Skispringer hinter Martin Schmitt und Sven Hannawald.

Mit der Olympiateilnahme von Michael Uhrmann hat der WSV – DJK Rastbüchl alles erreicht. Die Erfolge des Vereins steigerten sich kontinuierlich. Angefangen von den ungezählten Bayerwald – Bayerischen – und Deutschen Meistertiteln, bis hin zu Junioren – Weltmeistern wurde alles erreicht. Michael Uhrmann, erfolgreichster Skispringer unseres Vereins, machte den Namen Rastbüchl weltweit bekannt. Zu verdanken ist dies der guten Vereinsarbeit, sowie dem unermüdlichen Einsatz von Athleten und Trainern. Durch die immer höher gesetzten Ziele wurden auch die Anforderungen an den Verein immer größer. Jeder, der mit diesem Sport betraut ist kann nachvollziehen, wie schwierig diese Erfolge zu erreichen sind, aber letztlich noch viel schwieriger wird sein, dieses Niveau zu halten.

 

1. Sprungschanze

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Im Herbst 1967 erfüllte sich für die Rastbüchler Skispringer ein langgehegter Wunsch. Eine eigene Schanze in Rastbüchl wurde Wirklichkeit, nachdem Brauereibesitzer Josef Lang aus Jandelsbrunn das Grundstück unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte.
Die Flurbereinigungsdirektion Landau / Isar hat im Zuge des Flurbereinigungsverfahren Gegenbach das Gelände planiert, wo anschließend die Vereinsmitglieder viele Arbeitsstunden beim Schanzenbau geleistet haben. Die neue Schanze verfehlte ihre Wirkung nicht, denn schon in der Wintersaison 1967 / 68 nahmen acht Springer des Vereins an verschiedenen Wettkämpfen innerhalb des Skigaues teil. Um größere Weiten zu erreichen, wurde die Sprungschanze 1976 vergrößert. Kampfrichterturm und Zuschauertribünen wurden ebenfalls neu erstellt.

 

 

Mattenschanze

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Mit Mattenschanze große Sprünge machen, so lautet die Überschrift in der Passauer Neuen Presse beim ersten Spatenstich durch Bürgermeister Josef Ascher am 8.8.88. Für die Rastbüchler Skispringer ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Dem großen Einsatz von Bürgermeisters Josef Ascher und Landrat Baptist Kitzlinger ist es zu verdanken, dass in Breitenberg diese Anlage gebaut wurde. Aber auch die 25 Jahre lange Vereinsarbeit von Funktionären und Aktiven, die so viele sportliche Erfolge ermöglichten, haben einen großen Teil dazu beigetragen, die damals modernste Mattenschanzenanlage Europas in diese Region zu bringen.
Am Freitag den 15. September 1989 war ein großer Tag für die Gemeinde und den Wintersportverein Rastbüchl. Die Baptist Kitzlinger Schanzenanlage, die nach dem Breitenberger Ehrenbürger Landrat Baptist Kitzlinger benannt ist, wurde in Anwesenheit von Kultusminister Hans Zehetmaier feierlich eingeweiht. Springer aus Österreich, England, Jugoslawien, CSSR, Italien und der BRD gaben sich ein Stelldichein beim Eröffnungsspringen am Samstag. Vor 6000 begeisterten Zuschauer gewann der Skiflugweltmeister Andi Felder vor seinem Landsmann Andreas Rauschmeier, der im 1. Durchgang den Schanzenrekord mit 77m aufstellte.
Viele Höhen und Tiefen hat der WSV – DJK Rastbüchl miterlebt. Doch der Tod des Breitenberger Bürgermeisters und 2. Vorsitzenden des Wintersportvereins hat 1996 den Verein schwer erschüttert. Josef Ascher hinterläßt eine große Lücke im aufwärtsstrebenden und vom Erfolg gekrönten Verein. Ascher war vorausschauend und treibender Motor des Vereins. Frühzeitig erkannte er, dass Skispringen nicht “nur” eine Wintersportart bleibt, sondern zum Ganz-Jahressport wird. So war er einer derjenigen, die sich für den Schanzenbau in Rastbüchl stark gemacht haben. Josef Ascher lebte für den Wintersport. Nicht nur die Sportveranstaltungen in Rastbüchl trugen seine Handschrift, ungezählte Male begleitete er unsere Sportler bei auswärtigen Veranstaltungen. Josef Ascher hat viel zum Erfolg des WSV – DJK Rastbüchl beigetragen.

 

Auf dem Weg zur Weltspitze

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Durch die neu errichtete Anlage in Rastbüchl bestanden nun für den Verein die besten Trainingsmöglichkeit, so dass im Nachwuchsbereich nach kurzer Zeit die Medien auf den Verein aufmerksam wurden.Beim Deutschlandpokal 1995 in Breitenberg wurde der WSV-DJK Rastbüchl erfolgreichster Verein.
Mit den Plätzen 1, 3, 5, und 7 konnten selbst renommierte Clubs wie der SC Obersdorf, der SC Partenkirchen und der SK Berchtesgaden nicht mithalten. Ein hoffnungsvolles Jahr 1995 stand bevor. Michael Uhrmann fuhr zusammen mit Christoph Grillhösl zur Junioren WM nach Schweden. Die Langläuferin Lena Erhard verpasste nur knapp die Fahrkarte zur Weltmeisterschaft. Einen gebührenden Empfang bereiteten die Breitenberger Michael Uhrmann bei seiner Rückkehr als Mannschaftsweltmeister. Aufgrund seiner sportlichen Leistungen wurde Michael Uhrmann bei der regionalen Sportlerwahl von “unser Radio” zum Sportler des Jahres gewählt. Mittlerweile, nicht nur in ganz Deutschland bekannt durch die hervorragenden sportlichen Leistungen, stellte der kleine Verein 1996 drei Teilnehmer bei der Junioren – Weltmeisterschaft in Italien. Das Resultat war wiederum eine beachtliche Leistung unserer Athleten: Michael Uhrmann: Skisprung – Weltmeister der Junioren im Einzel und mit der Mannschaft. Lena Erhard: Junioren – Vize – Weltmeisterin mit der Staffel. Christoph Grillhösl: Nordische Kombination sechster Platz.

Nordisches Zentrum